Wir alle stehen in unserem Leben immer wieder vor der Herausforderung, dass wir uns Ziele setzen um zum Beispiel gesunder zu Leben oder produktiver zu sein. Meist holt uns dann sehr schnell der innere Schweinhund ein und die guten Vorsätze sind wieder verflogen. Schlussendlich ist es aber so, dass die Summer unser Gewohnheiten und Routinen direkt unser Lebensqualität beeinflusst.
Zu viel Kaffee, rauchen, zu wenig Sport, zu lange schlafen, zu viel fettiges Essen, zu wenig Vitamine, zu wenig Wasser sind nur einige Beispiele die uns immer wieder beschäftigen.
Es gibt Möglichkeiten diesen Prozess zu unterstützen und die Wahrscheinlichkeit dass wir diese Vorsätze durchziehen sehr erhöhen. Diese möchte ich gerne etwas näher beleuchten.
Grundsätzlich geht es darum, aus einem Vorsatz eine Gewohnheit zu machen und es so weit zu bringen, dass diese zu einem Automatismus wird, und ohne viel Nachzudenken passiert. Bis dahin ist es jedoch ein steiniger Weg
Warum das so wichtig ist hat uns bereits einer der bekanntesten griechischen Philosophen gesagt:
Wir sind das, was wir wiederholt tun. – Aristoteles (384 – 322 v.C)
Es mach keinen Unterschied um welche Routine es sich handelt, wir werden immer mentale Kraft brauchen, wenn wir uns gegen alte Routinen in unserem Leben stemmen und stattdessen eine neue adaptieren wollen. Motivation und Willenskraft helfen dabei, sind aber nicht alles sondern vielmehr nur der Zündfunke der alles ins Rollen bringt.
Wichtig dabei ist, dass man sich nur auf eine Sache konzentriert sagt Tony Schwartz, der Co Autor des sehr zu empfehlenden Buches „ The Power of full Engagement“. Wenn wir uns auf mehr als eine neue Gewohnheit gleichzeitig konzentrieren, legen wir uns einfach zu Stress auf und innerhalb kürzester Zeit fallen wir wieder in unsere alten Muster zurück.
Weiters sollten die Ziele realistisch sein. Wenn jemand keinen Sport betreibt und sich als Ziel setzt 4 x in der Woche 10 Kilometer zu laufen wird er ebenso innerhalb kürzester Zeit scheitern weil die Anstrengung einfach zu groß ist, die Ziele sollten in Möglicher Distanz sein um die neue Gewohnheit zu starten. Vergrößern oder steigern kann man später immer noch.
Danach geht es in die Umsetzung. Die Praxis hat bewiesen, wenn man in der Lage ist eine Routine täglich für 30 Tage durzuführen, wird sie danach so in den Alltag eingebunden sein, dass es keine Mühe mehr fordert sie weiterhin durzuziehen. Die Lehrmeinungen gehen zwar etwas auseinander, manche meine es reihen schon 21 Tage und andere wiederum sprechen von 40 Tagen oder auch länger, doch mit den 30 Tagen ist man grundsätzlich gut beraten, wie auch meine eigene Erfahrung zeigt.
Ebenso hat es den psychologischen Effekt, dass man nicht aufgibt nur weil man denkt: “Oh Gott und das für den Rest meines Lebens? – Nein danke!”
Die 30 Tage sind als eine Testphase zu betrachten, denn am Ende der 30 Tage sollte man bei einem Punkt angekommen sein um objektiv beurteilen zu können ob die neue Routine besser ist als die alte.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz für den Erfolg ist, dass man die Motivation, die man am Anfang bei der Sache verspürt besser nicht nur in die Routine selbst investiert, sondern dass man die anfängliche, aber schnell nachlassende Motivationsphase dafür nutzt um eine Umgebung herzustellen, in der das Ausführen der neuen Routine gefördert wird und das Ausführen der alten Routine entmutigt wird.
Als ich zum Beispiel angefangen habe gleich nach dem aufstehen eine halben Liter Wasser zu trinken habe ich mir ein Wasserglas zum Waschbecken gestellt damit ich beim betreten des Badezimmer sofort daran erinnert werde. Mittlerweile habe ich mich schon so daran gewöhnt, dass ich der Früh automatisch, ohne nachzudenken ein Glas Wasser trinke. Da man über die Nacht durch Schwitzen bis zu einem halben Liter Flüssigkeit verliert, ist das eine Angewohnheit die ich nur jeden empfehlen kann.
Das wichtigste ist aber, dass man versteht, dass die Kette immer am schwächsten Glied reißt. Einen einzigen Tag eine neue Routine zu vernachlässigen kann schon Ende sein. Die erste erfolgreiche Ausrede die euer Hirn generiert um euch vom täglichen Anwenden eurer neuen Routine abzuwenden wird gleichzeitig die letzte sein.
Zu müde zum Laufen und deswegen “nur für heute” zu Hause geblieben und schon ist es vorbei. Keine Kompromisse, keine Ausreden, keine Entschuldigungen!
Die Basis für das Durchsetzen der neuen Gewohnheiten ist, dass Ihr nicht jede einzige Sekunde auf die Forderung des inneren Schweinehundes hört. Ertappt euch immer sofort dabei, es gibt keine Diskussion mit sich selbst darüber ob die Routine für die 30 Tage eingehalten werden soll oder nicht.
Wenn die 30 Tage angefangen sind denkt erst am Tag 31 das erste Mal darüber nach, ob es sich lohnt die Routine beizubehalten oder nicht und keinen Tag früher.
Ich kann Euch nur ermutigen das gleich in der Praxis auszuprobieren. Was Ihr Euch vornehmt ist egal. Ihr könnt gerne klein anfangen und zum Beispiel den Zucker beim Tee oder Kaffee weglassen oder einen halben Liter Wasser nach dem aufstehen trinken.
Ich freue mich über Euer Feedback, wie es dabei geht und gerne könnt Ihr unter dem Beitrag Euren Vorsatz posten, das ist auch ein weitere Motivationsfaktor, wenn man anderen seine Vorsätze öffentlich mitteilt.
Gutes gelinge und bis bald,
Chris
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